Die Phantasie op. 3 ist eine vielgestaltige Komposition, deren kontrastreicher Verlauf formal von der Wiederkehr eines Hauptteils im 11/8-Takt gestützt wird. Außerdem hört die Phantasie mit dem Ton auf, mit dem sie angefangen hat, mit dem Kontra C, was suggerieren soll, dass alles von einem Impuls ausgegangen ist. Das Phantasievolle, das Unerwartete wird zum Beweggrund, führt zu überraschenden Stimmungswechseln, dem eigentlichen Thema der Komposition: Nicht die kompositorische Logik bestimmt den Ablauf, sondern die phantasiereiche Eingebung.

Von besonderem Reiz ist die Spannung, die zwischen den kontrastreichen Abschnitten entsteht: Nicht Zusammengehöriges wird in eine Beziehung gebracht und entfaltet somit einen ganz eigenen Ausdruck. So wie eine Idylle plötzlich gestört wird, ein Aufbrausen jäh ein Ende findet, so erhält die Phantasie einen geradezu realitätsbezogenen Inhalt.